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Make-up
für die Seele Warum junge Menschen wieder vermehrt Maske tragen
In
der Frühphase der „Pandemie“ verbreiteten noch Fachleute in
Deutschland vielfach die Information, das Tragen von Masken bringe
nichts, weil sie nicht schützten. „Atemmasken für Gesunde sind
unnötig”, schrieb im Februar 2020 die Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände. Dann kam die Maskenpflicht, aus welchen Gründen
auch immer.
Nach
nun zwei Jahren Maskenpflicht in Deutschland muss man konstatieren,
dass wir genau dort stehen, wo die Professorin für
Krankenhaushygiene Ines Kappstein schon im Sommer des Jahres 2020
stehen sah: Für die Maskentragepflicht gibt es nicht nur keine
wissenschaftliche Grundlage, sondern man muss davon ausgehen, dass
das dauerhafte Maskentragen medizinisch schlicht und einfach
kontraproduktiv ist.
Das
ist auch die aktuelle Ansicht des Kinderärztepräsidenten Thomas
Fischbach, der eine weitere Verschärfung der angespannten Lage in
den Kinderkliniken befürchtet, aber eine Maskenpflicht eher für
kontraproduktiv hält. Und es könnte noch schlimmer kommen: „Denn
normalerweise stehen wir Anfang Dezember erst am Beginn der
Erkältungssaison. Die Spitze der Infektionswelle steht also noch vor
uns“ (Neue Osnabrücker Zeitung). Rufen nach einer Rückkehr der
Maskenpflicht für Kinder und Eltern erteilt Fischbach jedoch eine
Absage.
Psychologie
des Maskentragens
Die
Maske ist im Laufe der letzten zwei Jahre zum Symbol des entleerten
Gesichts geworden. Es treten nicht mehr Individuen auf, sondern es
wird durch die Uniformität eine Masse erzeugt. Außerdem wurden
die psychologischen Folgen bisher in der Debatte völlig
ausgeblendet, wie schwere sozialpsychologische Schäden, z. B. durch
die Schädigung elementarer Sozialisierungsprozesse bei Kindern und
Jugendlichen. Es ist daher sinnvoll, das „Masketragen“ einmal
näher unter psychologischen Gesichtspunkten zu betrachten.
Wer
sich mit der Psychologie als Wissenschaft beschäftigt, macht dies
immer vor dem Hintergrund der sogenannten Alltagspsychologie – die
von den meisten Menschen einer Kultur geteilten Annahmen und
Vorstellungen über das Erleben und Verhalten beinhaltet. So
hilfreich das Konzept Persönlichkeit im Alltag ist, bleibt es doch
meistens unscharf formuliert. Wissenschaftliche
Persönlichkeitskonzepte gehen über diese naiven Annahmen hinaus.
Die hier formulierten Betrachtungen zur Psychologie des Masketragens
soll ein erster alltagspsychologischer Aufschlag zum Phänomen des
Masketragens sein, dem weitere differenziertere wissenschaftliche
Persönlichkeitskonzepte folgen sollten.
Soziokulturelle
Aspekte des Masketragens
Im
asiatischen Raum ist es eine soziale Norm, dass Menschen eine Maske
tragen, wenn Sie erkältet sind, um andere zu schützen. Es sind auch
kulturelle Gründe, die dafür sorgen, dass Atemmasken im
ostasiatischen Raum die Regel und im westlichen Kulturraum die
Ausnahme sind. Das hat auch etwas mit der Rolle zu tun, die das
Gemeinwesen im ostasiatischen Raum spielt. Es geht um das
konfuzianische Verständnis vom gemeinsamen Wohlergehen. Das
Gemeinwohl ist wichtiger als das persönliche Ego. Daraus resultiert
ein größeres Augenmerk auf das Wohlergehen der anderen. Das Prinzip
des richtigen Verhaltens im Kollektiv prägt viele asiatische
Gesellschaften stark.
Das
ist ein fundamentaler kultureller Unterschied zum westlichen
Verständnis von Individualismus und dem Streben des Einzelnen nach
Glück. Die in der westlichen Welt vorrangigen Prinzipien wie
bürgerliche Freiheitsrechte, individuelles Glücksstreben, Primat
der Wirtschaft, ausgeglichene Kosten-Nutzen-Rechnung bilden quasi
einen Gegenpol. Zudem zeigen Studiendaten im Rahmen von anderen
„Pandemien“, dass Masken in sogenannten freiheitsliebenden
Gesellschaften deswegen so unbeliebt sind, weil sie subjektiv einen
Hauch von Gleichschaltung erzeugen.
Somit
ist die Maske das perfekte Symbol für die Mentalitäts- und
Kulturdifferenz zwischen den östlichen und westlichen
Gesellschaften.
Warum
wir keine Masken mögen
Es
gibt tiefere Ursachen für die Masken-Aversion. Die geringe Akzeptanz
rührt daher, dass uns das Gesicht in unserem Kulturkreis sehr
wichtig ist in der Kommunikation mit unseren Mitmenschen. Das Gesicht
ist das dominierende Sozialorgan. Eine Teilbedeckung des Gesichts
bedeutet eine Art Kommunikationshemmnis, das zu Missverständnissen
führen kann. Über die visuelle Interpretation der Mimik laufen bis
zu siebzig Prozent der gesamten Kommunikation ab. Fehlen diese
Informationen der Mimik, machen wir Fehler bei der Einordnung des
Kommunizierten.
Die
Maske – Make-up für die Seele
Psychologisch
betrachtet können gerade die jungen Menschen vom Masketragen
„profitieren“, die eher besorgter, defensiver und emotional
instabiler sind. Die Maske als quasi Make-up für die Seele, kann wie
ein Schutzschild wirken und in Drucksituationen weniger
Stresssymptome beim Maskenträger verursachen.
Sobald
sich einige Maskenträger im sozialen Umfeld jüngerer Menschen
befinden, finden sie es gar nicht mehr so merkwürdig, eine Maske zu
tragen. Die soziale Norm verändert sich schnell mit unserer sozialen
Gruppe: Sobald alle Masken tragen, sind die Maskenträger die
Normalität und andere, die sich nicht daran halten, werden sich in
Kürze seltsam fühlen. Wenn viele zum Beispiel bei Events eine Maske
tragen, kann so etwas wie ein Herdentrieb einsetzen. Das sind soziale
Normen, die in einer Situation entstehen. Wenn man abweicht von den
anderen und sich als einziger Abweichler fühlt, hat man eine
Tendenz, sich an das Verhalten der anderen anzupassen. Um dann keine
Maske zu tragen, muss man sich erstmal über die soziale Norm
hinwegsetzen können.
Gerade
bei jüngeren Menschen führen Gehorsam und Konformität zu einem
vordergründigen Zugehörigkeitsgefühl. Nüchtern betrachtet, ist
Konformität nichts anderes, als das Phänomen des Gruppenpsychologie
und des Gruppenzwangs.
Es
zeigt sich aber auch, dass jüngere Personen sich unterschiedlich
stark gesundheitlich gefährdet fühlen. Deshalb haben sich über die
letzten Jahre auch unterschiedlich vorsichtige Verhaltensweisen
etabliert, zum Masketragen oder eben keine Masken tragen, wenn es
nicht Pflicht ist.
Ein
weiterer Aspekt ist das Phänomen des „Abgedeckt seins“. Es ist
hinlänglich bekannt, dass durch bewusstes Abdecken von
Gesichtspartien andere leichter in die Irre zu führen sind. Nicht
umsonst heißt es: Wer sich verstellt, „setzt eine Maske auf“.
Dies erzeugt oft ein gewisses Gefühl von Misstrauen beim Gegenüber.
Im
Falle der Atemmasken kann auch ein tiefenpsychologisches Phänomen
zutage treten, das auf der Interferenz der eigentlichen Maske durch
die zugrundeliegende Absicht der Verdeckung beruht und die Funktion
dieser je nach Intention verändert. Die „Gesichtslosigkeit“ der
persönlichen Identität befreit gleichzeitig von der Möglichkeit,
von anderen verantwortlich gemacht zu werden und sich möglicherweise
für das in eigener Entscheidung getroffene Handeln rechtfertigen zu
müssen. Somit kann die „Gesichtslosigkeit“ gerade bei jüngeren
Menschen in ihren Peergroups ein Stimulus sein, vorbewusst „Spiele
zu spielen“.
Entwicklungspsychologische
Aspekte
Meine
persönliche Hypothese ist, dass die Welt heutzutage mehr Angst
macht, weil sie unübersichtlicher geworden ist. Gerade für junge
Menschen, bei denen die psychische Entwicklung noch nicht
abgeschlossen ist und die „Corona- Pandemie“ ein signifikant
großer Stressor war und ist. Woran lässt sich das festmachen? Der
Hauptgrund liegt laut einiger entwicklungspsychologischer Forscher
darin, dass sich das Gehirn bis in die späten zwanziger Lebensjahre
entwickelt.
Die
Entwicklung des präfrontalen Kortex, der wichtig für soziale
Entscheidungsprozesse und die Ich-Entwicklung ist, ist erst im Alter
von ca. 25 Jahren abgeschlossen.
Zudem
zählen die Lebensjahre bis 25 zu den besonders fragilen. Etwa drei
Viertel aller psychiatrischen Erkrankungen beginnen vor dem 25.
Lebensjahr, auch ist die Rate der Suizidversuche bis zu diesem Alter
insgesamt am höchsten. Insbesondere im Rahmen der „Corona-
Pandemie“ wurden viele passiv, andere reagierten mit massiven
Angstsymptomen, wiederum andere mit psychosomatischen Symptomen.
Durch die häufigen Themenwechsel und das Verwenden von Angst als
Basisemotion wurde die Konditionierung der Menschen aufrechterhalten.
Insbesondere die Mainstream-Medien sind dazu prädestiniert, diese
quasi festgefügten Muster in den neuronalen Strukturen insbesondere
der jungen Menschen zu manifestieren.
Manipulation
der Massen
Gerade
jüngere Menschen sind empfänglich für Methoden der psychologischen
Beeinflussung. Den menschlichen Willen zu manipulieren und den
Menschen auf Gehorsam zu programmieren, sind mit großer
Wahrscheinlichkeit auch dem „Nudging“-Team im Bundeskanzleramt
bekannt. Seit 2015 beschäftigt sich ein Forscherteam (Psychologen,
Verhaltensökonomen, Juristen) im Bundeskanzleramt in dem Projekt
„Wirksam regieren“ unter anderem auch mit „Nudging“-Strategien,
um Bürger in ihren Verhalten und Entscheidungen zu beeinflussen.
Nudging (engl. für Schubs oder Stups) ist eine verhaltensökonomische
Methode, bei der versucht wird, das Verhalten von Menschen auf
vorhersagbare Weise zu beeinflussen.
Es
gilt als sicher, dass dieses Team mitgewirkt hat beim strategischen
Einsatz von Methoden und Maßnahmen („Erkenntnisse zu menschlichem
Verhalten“) des „Corona-Nudging“ und somit den physischen,
psychischen und sozialen Entscheidungskontext gezielt mitgestaltet
hat in der „Corona-Pandemie“, was mehr als erschreckend ist,
insbesondere wegen der psychosozialen Folgen für Kinder und
Jugendliche, u. a. auch in Bezug auf das Masketragen.
Wenn
die Masken fallen
Trotz
der nachweislich geringen Effektivität des Maskentragens wird von
Politik und Medien sowie Teilen der Medizin, das Masketragen
weiterhin propagiert. So behauptet aktuell Bundesjustizminister Marco
Buschmann (FDP): „Masken schützen. Und in bestimmten Situationen
ist eine Maskenpflicht auch zumutbar.“ Aber er sagt auch, dass der
Staat Maskenpflichten nur bei hinreichender Evidenz verordnen könne,
also mit wissenschaftlichen Nachweisen für deren Wirksamkeit und
Nachweise für die Schutzwirkung von Masken gäbe es.
Verlassen
wir uns daher lieber auf den Kinderärztepräsidenten Thomas
Fischbach: „Der Schrei nach Masken ist der übliche Reflex der
Politik. Dabei ist die Maskenpflicht der zurückliegenden zwei Jahre
ja ein wichtiger Grund für die aktuelle Krise“, sagt er. Denn
wegen der Masken seien weder die Immunsysteme der Kinder noch der
Eltern trainiert worden.
Bleiben
wir wachsam!
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